Bewegung und Medien

24.04.2019

Bewegung ist für die Entwicklung von Kindern essentiell.

Daher hat die Weltgesundheitsorganisation ihre Empfehlungen auch für Kinder bis fünf Jahre konkretisiert.

Quelle: spiegel-online (https://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/so-viel-sollten-sich-kleinkinder-bewegen-neue-empfehlungen-a-1264191.html):

Das Original der WHO (Englisch): https://www.who.int/news-room/detail/24-04-2019-to-grow-up-healthy-children-need-to-sit-less-and-play-more

Die Empfehlungen im Detail:

Kinder unter einem Jahr sollten innerhalb von 24 Stunden:

  • Mindestens 30 Minuten lang körperlich aktiv sein. Konkret schreibt die WHO, Eltern sollten mehrmals am Tag ihre Kinder bei verschiedenen körperlichen Aktivitäten unterstützen, vor allem durch interaktives Spielen, bei dem sich die Kinder auf dem Boden bewegen. Kinder, die noch nicht mobil sind, sollten laut WHO über den Tag verteilt während Wachphasen mindestens 30 Minuten auf dem Bauch liegen.
  • Keine Minute sitzend vor einem Bildschirm verbringen. Außerdem empfehlen die Experten, die Kinder nicht mehr als eine Stunde am Stück zu fixieren, etwa in Kinderwagen, Stühlen oder in Tragegurten. Falls die Kinder Zeit sitzend verbringen, sollten die Betreuer mit ihnen am besten ein Buch betrachten oder eine Geschichte erzählen – Bildschirme sind laut WHO in diesem Alter tabu. Als Begründung geben die Autoren neben körperlichen Vorteilen auch eine bessere geistige und soziale Entwicklung an.
  • 14 bis 17 Stunden schlafen (null bis drei Monate), beziehungsweise 12 bis 16 Stunden schlafen (vier bis elf Monate).

 

Kinder im Alter von einem bis zwei Jahren sollten innerhalb von 24 Stunden:

  • Mindestens 180 Minuten lang körperlich aktiv sein. Dabei sollten sich die Arten der Bewegung unterscheiden, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation. Über den Tag verteilt sollten sich die Kinder außerdem mehrmals so stark anstrengen, dass sie außer Atem geraten. Wie immer gilt: Mehr aktive Zeit ist besser.
  • Bis zum Alter von zwei Jahren null Minuten sitzend vor einem Bildschirm verbringen, danach höchstens eine Stunde. Auch in diesem Alter empfehlen die Experten, dass die Kinder nicht mehr als eine Stunde etwa in einem Stuhl oder einem Kinderwagen fixiert werden. Auch sollten die Kinder nicht über eine längere Zeit sitzen, etwa im Auto, an einem Tisch oder vor einem Fernseher.
    Für Einjährige sei es grundsätzlich nicht empfehlenswert, vor einem Bildschirm zu sitzen, etwa um Videos anzusehen oder Computer zu spielen, heißt es in den Empfehlungen. Für Zweijährige sollte die Bildschirmzeit pro Tag nicht eine Stunde überschreiten, weniger sei besser. Stattdessen empfiehlt die WHO auch in diesem Alter, sitzende Zeit mit Büchern oder Geschichten zu verbringen.
  • 11 bis 14 Stunden schlafen, inklusive Mittagsschlaf. Die Experten empfehlen regelmäßige Einschlaf- und Aufwachzeiten.

 

Kinder im Alter von drei bis vier Jahren sollten innerhalb von 24 Stunden:

  • Mindestens 180 Minuten körperlich aktiv sein. Mindestens 60 Minuten davon sollten die Kinder über den Tag verteilt mit moderaten bis stark anstrengenden Aktivitäten verbringen, die sie außer Atem bringen. Als Beispiele dafür nennt die WHO schnelles Laufen, Radfahren, Ballspiele, Schwimmen oder Tanzen. Auch hier gilt: Mehr aktive Zeit ist noch besser, außerdem sollten über den Tag verteilt verschiedene Aktivitäten kombiniert werden.
  • Nicht mehr als eine Stunde pro Tag sitzend vor einem Bildschirm verbringen. Auch hier rät die WHO eher zum Angucken von Büchern oder zum Geschichtenerzählen, als zur Unterhaltung durch Fernsehen, Computer oder Handy. Außerdem sollten Kinder in diesem Alter ebenfalls nicht mehr als eine Stunde am Stück fixiert werden oder für eine längere Zeit sitzen.
  • 10 bis 13 Stunden schlafen, mit Option auf einen Mittagsschlaf. Die Kinder sollten wie schon Ein- und Zweijährige regelmäßige Schlafzeiten einhalten.

 

Damit die Gesundheit der Kinder am stärksten profitiert, sollten alle drei Punkte (körperliche Bewegung, Sitzverhalten und Schlaf) eingehalten werden, schreibt die WHO. Die Empfehlungen gelten demnach gleichermaßen in Ländern mit einem hohen, mittleren oder geringen Einkommen. In zehn Jahren sollen sie aktualisiert werden – es sei denn, neuere Studien machen eine frühere Überarbeitung notwendig.

 

Ob sich die Empfehlungen tatsächlich im Alltag umsetzen lassen, müssen Eltern für sich selbst ausprobieren. Insbesondere kleine Kinder verbringen mitunter viel Zeit in ihren Kinderwagen, Hochstühlen oder Sitzwippen. Denn ohne diese Hilfsmittel könnten Eltern ihren Nachwuchs kaum von A nach B transportieren, füttern oder in Sicherheit wissen, wenn sie das Kind kurz aus den Augen lassen. Allerdings ließen sich die Zeiten in sitzender oder fixierter Position vermutlich insgesamt reduzieren.